Coro­na in der Apo­the­ke – was tun die Teams?

11.03.2020 | News

Berlin – Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus und mittlerweile haben auch einige Apotheken unmittelbare Erfahrungen gemacht: Bei einer aposcope-Umfrage gaben 4,4 Prozent der Teilnehmer an, dass es im Kundenkreis bereits bestätigte Fälle von Covid-19-Erkrankungen gab. In Einzelfällen sind die Apothekenteams sogar selbst betroffen.

Das The­ma beherrscht nach wie vor den All­tag in der Offi­zin: 85 Pro­zent der Befrag­ten wer­den mehr­mals täg­lich von Kun­den auf das Coro­na­vi­rus ange­spro­chen. Vie­le fra­gen nach mög­li­chen Schutz­maß­nah­men gegen eine Infek­ti­on. Doch im Wochen­ver­gleich ist die Ten­denz zu beob­ach­ten, dass immer mehr Men­schen auch nach der Gefähr­lich­keit des Virus fra­gen und wor­an man eine Infek­ti­on erkennt. Jeder drit­te erkun­digt sich danach, wie er sich im Fall einer Anste­ckung zu ver­hal­ten hat.

Dass Mit­ar­bei­ter – vom Chef oder sogar mit behörd­li­cher Anord­nung – in häus­li­che Qua­ran­tä­ne geschickt wer­den, kommt bis­lang nur in Ein­zel­fäl­len vor. Aber die Teams in den Apo­the­ken gehen mit den Exper­ten davon aus, dass sich das Virus in den nächs­ten Wochen mas­siv ver­brei­ten wird. 83 Pro­zent stim­men die­ser Aus­sa­ge zu und 71 Pro­zent erwar­ten, dass es zu star­ken Ein­schrän­kun­gen des öffent­li­chen Lebens kom­men wird.

Das wird übri­gens von einer Mehr­heit begrüßt: 65 Pro­zent fin­den, dass es mehr Vor­ga­ben von staat­li­chen Stel­len geben soll­te, etwa Absa­gen von Kon­zer­ten, Sport­ver­an­stal­tun­gen und Mes­sen. Immer­hin jede drit­te Apo­the­ke ver­fügt mitt­ler­wei­le über einen Pan­de­mie­plan. In der Vor­wo­che hat das nur jeder vier­te Teil­neh­mer angegeben.

Zwar fin­den nach wie vor vie­le Befrag­te (83 Pro­zent), dass das The­ma in den Medi­en dra­ma­ti­siert wird. Aber jeder Drit­te hat schon Angst, dass bald auch in Deutsch­land vie­le Men­schen an dem Virus ster­ben. Und der Anteil der Befrag­ten, die die „nor­ma­le“ Grip­pe für gefähr­li­cher hält, ist im Wochen­ver­gleich leicht gesun­ken, liegt aller­dings immer noch bei 66 Prozent.

Doch in der Offi­zin sind längst nicht mehr alle gelas­sen bei dem The­ma: Mehr als die Hälf­te (58 Pro­zent) bestä­tigt, dass ein­zel­ne Mit­ar­bei­ter oder Kol­le­gen wegen des Virus ner­vös sind. 15,5 Pro­zent gaben an, dass phar­ma­zeu­ti­sches Per­so­nal weni­ger im Hand­ver­kauf ein­ge­setzt wer­den möch­te. Auch Krank­mel­dun­gen haben in eini­gen Apo­the­ken zuge­nom­men (18 Pro­zent). 22 Pro­zent der Befrag­ten haben per­sön­lich Angst vor einer Infektion.

Aktu­ell wird die Hal­tung der Apo­the­ken­teams zum Coro­na­vi­rus wöchent­lich abge­fragt. Die Ergeb­nis­se der bei­den Vor­wo­chen: KW 10, KW 09.

Hin­weis zur Methodik

Die Ergeb­nis­se der apo­scope-Umfra­ge wur­den am 10. März 2020 mit ins­ge­samt 206 veri­fi­zier­ten Apotheker:innen und PTA online erho­ben. Die Umfra­ge ist reprä­sen­ta­tiv für die deut­sche Apothekenlandschaft.
Den ori­gi­nal Arti­kel fin­den Sie auf APOTHEKE ADHOC.