Berlin – Sind Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als Parteispitze die neuen Hoffnungsträger der SPD? Zumindest die Apotheker:innen sind diesbezüglich skeptisch, zeigen die Ergebnisse der aposcope-Umfrage für die „Zahl der Woche“ vom 3. Dezember 2019. Nur 9 % der befragten Approbierten sind der Meinung, dass die Wahl von Esken und Borjans gut für die Partei ist. Die große Mehrheit der Teilnehmer:innen sieht das Spitzenduo dagegen kritisch.
Für die ohnehin in Schieflage geratene SPD wird die neue Parteiführung mit Esken und Borjans laut mehr als der Hälfte der befragten Apotheker:innen (51 %) „nicht lange gut gehen“. Immerhin 11 % der Teilnehmer:innen in der aposcope-Studie gaben an, dass sie den beiden Politikern zutrauen, den Koalitionsvertrag neu zu verhandeln.
Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl im Jahr 2021 sind 56 % der Approbierten der Meinung, dass die SPD mit einem eigenen Kanzlerkandidaten in den Wahlkampf gehen sollte. Ein Drittel (33 %) der Umfrageteilnehmer:innen sieht dabei Olaf Scholz als geeigneten Kandidaten, gefolgt von Heiko Maas (18 %) und Katharina Barley (9 %). Bei der Union hat in Sachen Kanzlerfrage Friedrich Merz für 36 % der Apotheker:innen die Nase vorn. Ihm folgen Armin Laschet (22 %) und Markus Söder (19 %). Der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn ist nur für 8 % der Befragten ein passender Kanzlerkandidat für die Union.
44 % der Approbierten gehen allerdings davon aus, dass die Große Koalition nicht bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2021 halten wird, sondern vorher zerbricht. Sollte dies der Fall sein, wünschen sich 54 % der Apotheker:innen jedoch Neuwahlen, während 46 % für eine Minderheitsregierung der Union mit wechselnden Mehrheiten je nach Themengebiet sind.
Wäre bereits am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden Union (34 %) und Grüne (19 %) bei den Apotheker:innen gemeinsam eine Mehrheit bekommen. Die SPD würden dagegen nur 2 % der Umfrageteilnehmer:innen wählen.
Die Ergebnisse zur „Zahl der Woche“ wurden mit 160 verifizierten Apotheker:innen am 3. Dezember 2019 erhoben.