“Pil­le danach”: Kun­din­nen sind laut Apo­the­ken­per­so­nal kaum informiert

30.12.2019 | Zahl der Woche

Ber­lin – Sorgt der Jah­res­wech­sel neben dem typi­schen Kater auch für mehr Ver­hü­tungs­pan­nen? Nein, sagt das Apo­the­ken­per­so­nal. Das zei­gen die Ergeb­nis­se der jüngs­ten apo­scope-Umfra­ge für die „Zahl der Woche“ vom 17. Dezem­ber 2019. Zwei Drit­tel (67 %) der Befrag­ten gaben an, dass der Kater zum Neu­jahrs­tag häu­fi­ger vor­kommt als Ver­hü­tungs­pan­nen (13 %). Wird den­noch eine Not­fall­kon­tra­zep­ti­on benö­tigt, hat ellaO­neÒ bei Apotheker:innen und PTA die Nase vorn (62 %). In ihren Augen sind Kun­din­nen jedoch viel zu wenig über die „Pil­le danach“ informiert.

Seit mehr als vier Jah­ren ist die „Pil­le danach“ inzwi­schen rezept­frei in der Apo­the­ke erhält­lich. Die Befürch­tung, dies könn­te dazu füh­ren, dass Frau­en die Not­fall­kon­tra­zep­ti­on als Ver­hü­tungs­mit­tel miss­brau­chen wür­den, teilt die Mehr­heit (54 %) des Apo­the­ken­per­so­nals nicht. 47 % der in der apo­scope-Stu­die Befrag­ten stim­men der Aus­sa­ge, die „Pil­le danach“ wer­de als Ver­hü­tungs­me­tho­de genutzt, jedoch eher bis voll­kom­men zu. Die Unwis­sen­heit rund um die „Pil­le danach“ ist daher laut einem Groß­teil der Umfrageteilnehmer:innen (83 %) groß.

Den­noch stim­men drei Vier­tel der Apotheker:innen und PTA (74 %) der Aus­sa­ge, dass der OTC-Switch bei der „Pil­le danach“ rich­tig war, eher bis kom­plett zu. Ver­lan­gen min­der­jäh­ri­ge Kun­din­nen in der Offi­zin eine Not­fall­kon­tra­zep­ti­on, wer­den sie laut 71 % des Apo­the­ken­per­so­nals zunächst zu einem Arzt geschickt. Bei der Abga­be der „Pil­le danach“ set­zen die Befrag­ten zu einem Groß­teil (62 %) auf den Wirk­stoff Uli­pris­tal­ace­tat, den ellaO­neÒ ent­hält. Pro­duk­te mit Levon­or­ge­st­rel wer­den von knapp mehr als einem Vier­tel (28 %) der Apotheker:innen und PTA verkauft.

Rund um den Jah­res­wech­sel wird die „Pil­le danach“ jedoch laut den Ergeb­nis­sen der apo­scope-Umfra­ge gene­rell nur sel­ten (2 %) nach­ge­fragt. Spit­zen­rei­ter sind am Neu­jahrs­tag Ibu­profen (90 %) und ASS (59 %). Ers­te­res wird außer­dem bereits vor der Sil­ves­ter­nacht am häu­figs­ten (86 %) verlangt.

Die Ergeb­nis­se zur „Zahl der Woche“ wur­den mit ins­ge­samt 304 veri­fi­zier­ten Apotheker:innen und PTA am 17. Dezem­ber 2019 erhoben.