Frau­en nut­zen häu­fi­ger Schlafmittel

23.01.2020 | Zahl der Woche

Ber­lin – Sind schlaf­lo­se Näch­te vor­wie­gend ein Pro­blem für Frau­en? Zumin­dest grei­fen weib­li­che Pati­en­ten dem Apo­the­ken­per­so­nal zufol­ge öfter zu schlaf­för­dern­den Mit­teln – auf ärzt­li­che Ver­ord­nung sowie zur Selbst­me­di­ka­ti­on – als Män­ner. Das zei­gen die Ergeb­nis­se der jüngs­ten apo­scope-Umfra­ge für die „Zahl der Woche“ vom 21. Janu­ar 2020.

Diagramm: Nutzung Schlafmittel

Schlaf­för­dern­de Mit­tel wer­den immer gefrag­ter. Das gilt sowohl für Medi­ka­men­te auf ärzt­li­che Ver­ord­nung als auch zur Selbst­me­di­ka­ti­on. Aktu­ell wer­den laut dem befrag­ten Apo­the­ken­per­so­nal jedoch gene­rell häu­fi­ger Rx-Rezep­te für Schlaf­mit­tel vor­ge­legt (58 %) als Mit­tel zur Selbst­me­di­ka­ti­on nach­ge­fragt (39 %). So zeigt die apo­scope-Umfra­ge, dass 18 % der Apotheker:innen und PTA in ihrer Offi­zin im Schnitt 10 bis 14 Rx-Rezep­te pro Woche bedie­nen. Jeweils 16 % der Befrag­ten gaben an, wöchent­lich sogar 20 bis 24 bezie­hungs­wei­se 30 oder mehr Rezep­te zu bedienen.

Dabei sind es den Umfra­ge­er­geb­nis­sen zufol­ge ins­be­son­de­re Frau­en, die Schlaf­mit­tel nut­zen – und zwar weit­aus häu­fi­ger als Män­ner: 84 % der befrag­ten Apotheker:innen und PTA gaben an, dass Schlaf­mit­tel zur Selbst­me­di­ka­ti­on eher von weib­li­chen als männ­li­chen Kun­den nach­ge­fragt wer­den. Bei den ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Mit­teln sehen 78 % der Teilnehmer:innen eine höhe­re Nach­fra­ge bei Patientinnen.

Nach­fra­ge nach Schlaf­mit­teln: Unter­schie­de nach Alter und Beruf

Im Hin­blick auf alters­be­ding­te Unter­schie­de zeigt sich, dass auf Pro­duk­te zur Selbst­me­di­ka­ti­on vor allem Per­so­nen zwi­schen 40 und 49 Jah­ren (65 %) zurück­grei­fen, wäh­rend ärzt­lich ver­ord­ne­te Schlaf­mit­tel beson­ders von älte­ren Men­schen zwi­schen 60 und 79 Jah­ren (71 %) ein­ge­nom­men wer­den. In der Grup­pe der Senio­ren über­wiegt dem­nach laut einem Groß­teil des Apo­the­ken­per­so­nals deut­lich die Nach­fra­ge nach Rx-Schlaf­mit­teln (83 %). Die­ser Anteil könn­te künf­tig noch stei­gen, da der­zeit über eine Ver­schrei­bungs­pflicht bei Schlaf­mit­teln für Per­so­nen über 65 Jah­re dis­ku­tiert wird. Knapp zwei Drit­tel der Teilnehmer:innen der apo­scope-Stu­die (65 %) wür­den eine sol­che Ver­kaufs­ab­gren­zung für sinn­voll halten.

Schlaf­mit­tel zur Selbst­me­di­ka­ti­on: Apo­the­ken­per­so­nal rät zu pflanz­li­chen Produkten

Anders als älte­re Men­schen nut­zen Eltern mit klei­nen Kin­dern mit deut­li­cher Mehr­heit (90 %) eher schlaf­för­dern­de Mit­tel zur Selbst­me­di­ka­ti­on. Auch bei Jugend­li­chen (78 %), Schicht­ar­bei­tern (66 %) und Mana­gern (63 %) über­wiegt die Nach­fra­ge nach die­sen Pro­duk­ten. Gene­rell bera­ten 81 % der Apotheker:innen und PTA täg­lich oder mehr­mals pro Woche zu ent­spre­chen­den Medi­ka­men­ten. Dabei emp­feh­len mehr als drei Vier­tel des Apo­the­ken­per­so­nals (78 %) ins­be­son­de­re pflanz­li­che Arz­nei­mit­tel wie Bal­dri­an Kom­bi­prä­pa­ra­te (67 %) oder Laven­del (56 %).

Die Ergeb­nis­se zur „Zahl der Woche“ wur­den mit ins­ge­samt 204 veri­fi­zier­ten Apotheker:innen und PTA am 21. Janu­ar 2020 erhoben.