Streit­fall Homöo­pa­thie: Mehr­heit in Apo­the­ken­teams positiv

24.09.2019 | News

Neue apo­scope-Stu­die veröffentlicht

Ber­lin – Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) hat kein Pro­blem mit der Erstat­tung von Homöo­pa­thi­ka durch die Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen. Auch in den deut­schen Apo­the­ken haben homöo­pa­thi­sche Arz­nei­mit­tel vie­le Freun­de. Aber: Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker sind skep­ti­scher als PTA. Und emp­foh­len wer­den Homöo­pa­thi­ka meist Frau­en, sehr sel­ten nur Män­nern. Über die­se und vie­le wei­te­re Fak­ten und die Beliebt­heits­ska­la der Her­stel­ler infor­miert eine gera­de ver­öf­fent­lich­te aposcope-Studie.

Ins­ge­samt stimm­ten zwei Drit­tel der 512 befrag­ten Inhaber:innen, ange­stell­ten Apotheker:innen und PTA der Aus­sa­ge zu: „Homöo­pa­thi­ka soll­ten als frei­wil­li­ge Zusatz­leis­tung von den Kran­ken­kas­sen wei­ter­hin erstat­tet wer­den.“ Nur 31 Pro­zent äußern sich kri­tisch, dar­un­ter 16 Pro­zent, die die Leis­tung strikt ableh­nen. 3,1 Pro­zent hat­ten zu der Fra­ge kei­ne Meinung.

Auf­fäl­lig: Unter PTA ist die Zustim­mung zu der Sat­zungs­leis­tung deut­lich höher als unter den appro­bier­ten Kol­le­gen. Wäh­rend 83 Pro­zent der PTA sich posi­tiv äußern, tut es nur jeder zwei­te Apo­the­ker. Von ihnen äußer­ten sich 47 Pro­zent ableh­nend, jeder vier­te aus die­ser Grup­pe ist gegen die Erstat­tung. Die Umfra­ge­er­geb­nis­se zei­gen zudem, dass Frau­en dem The­ma Erstat­tung von Homöo­pa­thie ins­ge­samt offe­ner gegen­über­ste­hen als ihre männ­li­chen Kollegen.

Eine Mehr­heit von 67 Pro­zent der Apo­the­ker und 87 Pro­zent der PTA hal­ten Homöo­pa­thie für eine sinn­vol­le Ergän­zung der Schul­me­di­zin. Zum Image der Homöo­pa­thie ins­ge­samt befragt, sieht knapp die Hälf­te die­ses als unver­än­dert an, etwas mehr neh­men eine Ver­schlech­te­rung (29 Pro­zent) als eine Ver­bes­se­rung (17 Pro­zent) wahr. Trotz­dem glaubt eine Mehr­heit, dass der Markt eher wach­sen als zurück­ge­hen wird.

In der umfas­sen­den Stu­die „Homöo­pa­thi­ka 2019: Ein­zel- und Kom­plex­mit­tel in der Apo­the­ke“ wur­den die Teil­neh­mer zum Bei­spiel auch danach gefragt, ob Homöo­pa­thi­ka aus ihrer Sicht den­sel­ben Zulas­sungs­pro­zess wie OTC-Arz­nei­mit­tel durch­lau­fen soll­ten. Und ob sie nur von Heil­prak­ti­kern und spe­zia­li­sier­ten Ärz­ten abge­ge­ben wer­den sollten.

Wie üblich bei apo­scope wur­de detail­liert auch die Her­stel­ler­be­kannt­heit abge­fragt. Die Teams soll­ten zudem ange­ben, ob sie die Prä­pa­ra­te als Zusatz­emp­feh­lung oder nur auf Nach­fra­ge abge­ben, hier wur­de im Detail nach Indi­ka­ti­ons­be­rei­chen dif­fe­ren­ziert. In den ins­ge­samt 40 Fra­gen ging es auch um die Abga­be­häu­fig­keit und den Umgang mit bestimm­ten Kundengruppen.

Für die Stu­die „Homöo­pa­thi­ka 2019: Ein­zel- und Kom­plex­mit­tel in der Apo­the­ke“ wur­den von apo­scope am 11. und 12. Sep­tem­ber 2019 ins­ge­samt 512 Apo­the­ke­rin­nen, Apo­the­ker und PTA befragt. Die Stu­die kann unter marktforschung.aposcope.de bestellt werden.