Stei­gen­de Coro­na-Zah­len: Apo­the­ken­teams fürch­ten zwei­te Wel­le mit vie­len Toten

14.08.2020 | News

Ber­lin – Feri­en­en­de, Urlaubs­rück­keh­rer und immer weni­ger Rück­sicht­nah­me: die Coro­na-Zah­len stei­gen wie­der stark an und nähern sich mit­un­ter Wer­ten wie im Früh­jahr. Wäh­rend eini­ge Bun­des­län­der bereits wie­der über ver­schärf­te Maß­nah­men nach­den­ken, wächst bei den Apo­the­ken­teams die Sor­ge vor dem Virus wie die neue apo­scope-Umfra­ge zeigt.

aposcope Sorge Ausbreitung Corona

Für vie­le Apo­the­ken waren die letz­ten Mona­te alles ande­re als leicht: Zu Beginn der Pan­de­mie muss­ten die Teams mit einem wah­ren Kun­den­an­sturm fer­tig­wer­den und den Bürger:innen mit Rat und Tat zur Sei­te ste­hen. Nach dem Lock­down folg­te jedoch vie­ler­orts Flau­te. Ein Blick auf das Apo­the­ken­ba­ro­me­ter von apo­scope, das vom 5. bis 7. August 2020 unter 102 Apothekeninhaber:innen erho­ben wur­de, zeigt, dass 38 Pro­zent die aktu­el­le Nach­fra­ge­si­tua­ti­on als „schlecht“ beurteilen.

Doch damit nicht genug. Mit den zuneh­men­den Locke­run­gen nahm oft­mals die Akzep­tanz für bestehen­de Maß­nah­men wie Abstand­hal­ten, Hygie­ne­re­geln und Mas­ken­pflicht ab. Vor allem Letz­te­re sorgt bei einem Groß­teil der Kun­den wei­ter­hin für Unmut, geben 83 Pro­zent der Befrag­ten in der aktu­el­len apo­scope-Umfra­ge an. Im Ver­gleich zu Mit­te Juni (92 Pro­zent) ist der Anteil jedoch rück­läu­fig. Denn die Coro­na-Zah­len stei­gen der­zeit wie­der an und die Angst vor dem Virus nimmt wie­der zu – auch beim Apo­the­ken­per­so­nal: 83 Pro­zent befürch­ten einen Anstieg der Infektionskurve.

Aus­brei­tung des Coro­na­vi­rus: Apo­the­ken­per­so­nal in Sorge

Von Mit­te März bis Mit­te Mai (Kalen­der­wo­che 12 bis 21) war die Angst vor einer mas­si­ven Aus­brei­tung des Virus hier­zu­lan­de ste­tig gesun­ken und wur­de letzt­lich nur noch von rund der Hälf­te der Befrag­ten (52 Pro­zent in Kalen­der­wo­che 21) geteilt. Seit­dem ist jedoch wie­der­um ein kon­ti­nu­ier­li­cher Anstieg zu ver­zeich­nen. Inzwi­schen befürch­ten 81 Pro­zent, dass sich das Virus in den nächs­ten Wochen stark aus­brei­ten wird.

Auch die Angst vor einer stei­gen­den Zahl an Coro­na-Toten in Deutsch­land wächst bei den Apotheker:innen und PTA wie­der: Knapp die Hälf­te von ihnen (49 Pro­zent) teilt die­se Befürch­tung, wohin­ge­gen es vor etwa zwei Mona­ten nur rund ein Drit­tel der Befrag­ten war (37 Pro­zent in Kalen­der­wo­che 25).

Coro­na-Zah­len: Angst vor eige­ner Anste­ckung, aber gerin­ge Impfbereitschaft

Dar­über hin­aus hat sich die Sor­ge beim Apo­the­ken­per­so­nal ver­stärkt, sich selbst mit dem Virus zu infi­zie­ren. Anfang Mai (Kalen­der­wo­che 19) gaben 28 Pro­zent an, Angst vor einer Anste­ckung zu haben, Anfang August (Kalen­der­wo­che 33) sind es dage­gen 38 Pro­zent. Den­noch wür­de sich nur rund die Hälf­te der Umfrageteilnehmer:innen (54 Pro­zent) imp­fen las­sen, sobald es einen zuge­las­se­nen Impf­stoff gibt. Dabei ist die Impf­be­reit­schaft bei den Inhaber:innen deut­lich höher (73 Pro­zent) als bei den PTA (45 Prozent).

Kommt es zu einer Coro­na-Erkran­kung im Apo­the­ken­team, sind rund zwei Drit­tel der Befrag­ten (69 Pro­zent) der Ansicht, dass nicht auto­ma­tisch das gesam­te Per­so­nal in Qua­ran­tä­ne geschickt und die Apo­the­ke geschlos­sen wer­den soll­te. In Kalen­der­wo­che 25 waren es noch drei Viertel.

Hin­weis zur Methodik

apo­scope befragt seit dem 25. Febru­ar 2020 regel­mä­ßig veri­fi­zier­te Apotheker:innen und PTA online zum The­ma Coro­na­vi­rus. An der aktu­el­len Umfra­ge nah­men am 11. August 2020 ins­ge­samt 305 Apotheker:innen und PTA teil. Die Umfra­ge ist reprä­sen­ta­tiv für die deut­sche Apothekenlandschaft.