Medi­zi­ni­sches Can­na­bis in Apo­the­ken: Hoher Auf­wand für wenig Geld?

06.05.2020 | News

Neue apo­scope-Stu­die veröffentlicht

Ber­lin – Medi­zi­ni­sches Can­na­bis darf seit mehr als drei Jah­ren ärzt­lich ver­schrie­ben und zulas­ten der Kran­ken­kas­sen abge­rech­net wer­den. Der Markt rund um Blü­ten, Drona­bi­nol und Voll­spek­tru­mex­trak­te gilt seit­her als Zukunfts­markt. Das bestä­tigt auch ein Groß­teil (57 Pro­zent) des Apo­the­ken­per­so­nals, wie die neue Can­na­bis-Stu­die von apo­scope zeigt. Zwei Drit­tel der mehr als 500 befrag­ten Apotheker:innen und PTA (68 Pro­zent) sind außer­dem über­zeugt, dass der Markt in den nächs­ten drei Jah­ren wei­ter wach­sen wird.

Symbolbild Studie medizinisches Cannabis

Die Lega­li­sie­rung von Can­na­bis als The­ra­pie­op­ti­on befür­wor­tet mehr als die Hälf­te der Umfrageteilnehmer:innen (54 Pro­zent). Der Anteil der Befür­wor­ter ist aller­dings im Ver­gleich zum Vor­jahr (61 Pro­zent) leicht zurück­ge­gan­gen. Hin­zu kommt, dass die deut­li­che Mehr­heit der Befrag­ten (88 Pro­zent) der Mei­nung ist, dass die Leis­tun­gen der Apo­the­ken rund um die Abga­be von medi­zi­ni­schem Can­na­bis bes­ser hono­riert wer­den soll­ten – auch auf­grund des hohen Auf­wan­des, der für die Apo­the­ke entsteht.

Hohe Auf­wän­de erzeu­gen vor allem Doku­men­ta­ti­on (91 Pro­zent), Her­stel­lung von Rezep­tu­ren (86 Pro­zent), Iden­ti­täts­prü­fung (84 Pro­zent), Bera­tung der Pati­en­ten (81 Pro­zent) sowie Rezeptab­rech­nung (80 Pro­zent). Des­we­gen wür­den es 90 Pro­zent der Apotheker:innen und PTA befür­wor­ten, wenn Medi­zi­ni­sches Can­na­bis nur als Fer­tig­arz­nei­mit­tel ange­bo­ten wird, um damit den Auf­wand zu redu­zie­ren, bei­spiels­wei­se durch den Weg­fall der Identitätsprüfung.

Zudem zwei­feln die Befrag­ten am wirt­schaft­li­chen Nut­zen für die Apo­the­ke: 29 Pro­zent sehen einen eher gerin­gen, wei­te­re 11 Pro­zent einen gerin­gen oder sehr gerin­gen Nut­zen. Dem­ge­gen­über fin­den nur knapp ein Drit­tel der Befrag­ten Rezep­te über Can­na­bis­zu­be­rei­tun­gen lukra­tiv: 19 Pro­zent hal­ten den wirt­schaft­li­chen Nut­zen für die Apo­the­ke für eher hoch, wei­te­re 10 Pro­zent für hoch und nur 3 Pro­zent für sehr hoch. 27 Pro­zent konn­ten dazu kei­ne Ein­schät­zung abgeben.

In Bezug auf die Koope­ra­ti­on mit Lie­fe­ran­ten zeigt sich, dass Lie­fer­fä­hig­keit, Pro­dukt­qua­li­tät und Ver­trau­ens­wür­dig­keit die wich­tigs­ten Anfor­de­run­gen des Apo­the­ken­per­so­nals sind. Doch wie beur­tei­len die Apo­the­ken­teams die aktu­el­le Zusam­men­ar­beit mit aus­ge­wähl­ten Lie­fe­ran­ten? Ant­wor­ten auf die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen lie­fert die neue apo­scope-Stu­die „Zukunfts­markt Medi­zi­ni­sches Can­na­bis – Insights aus der Apo­the­ke 2020“, die am 5. Mai 2020 erscheint. Jetzt Ergeb­nis­se bestel­len und wei­te­re Insights sichern!

Hin­weis zur Methodik

Für die apo­scope-Stu­die „Zukunfts­markt Medi­zi­ni­sches Can­na­bis – Insights aus der Apo­the­ke 2020“ wur­den vom 20. bis 21. April 2020 ins­ge­samt 505 veri­fi­zier­te Apotheker:innen und PTA online befragt. Dabei beant­wor­te­ten die Teilnehmer:innen mehr als 40 Fra­gen zu ver­schie­de­nen The­men rund um das Arz­nei­mit­tel. Neben der Ein­stel­lung zu Can­na­bis als The­ra­pie­op­ti­on und den Her­aus­for­de­run­gen bei der Rezept­be­lie­fe­rung wur­den außer­dem die Berei­che Information/Fortbildung, Orga­ni­sa­ti­on im Team und Zusam­men­ar­beit mit Ärz­ten sowie die Mei­nun­gen der Panelis­ten zu ver­schie­de­nen Anbie­tern abge­fragt. Die gesam­te Stu­die mit wei­te­ren auf­schluss­rei­chen Infor­ma­tio­nen inklu­si­ve detail­lier­ten Daten und Dia­gram­men kann zum Preis von 990,00 Euro net­to unter marktforschung.aposcope.de erwor­ben wer­den. Die Umfra­ge ist reprä­sen­ta­tiv für die deut­sche Apo­the­ken­land­schaft. Alle Infor­ma­tio­nen zur Stu­die gibt es hier.