Berlin — Trotz der vertagten Einführung des E‑Rezeptes macht sich eine Umstrukturierung auf dem Apothekenmarkt bemerkbar. Für mehr als 50 Prozent der befragten Inhaber:innen war die Abwanderung von Kund:innen in den Versandhandel im Jahr 2021 eines der größten Geschäftshemmnisse. Daher hat 2022 der Ausbau der Kundschaft höchste Priorität. Dies zeigt eine aktuelle Marktanalyse von aposcope auf Basis der Befragung von 510 Inhaber:innen, Filialleiter:innen, Apotheker:innen und PTA.
Insgesamt beurteilt die Mehrheit der befragten Inhaber:innen das Geschäftsjahr 2021 als „sehr gut“ oder „gut“, trotz Abwanderung von Kund:innen in den Versandhandel. Auslöser für die sinkende Frequenz könnten die allgemeinen Kontaktbeschränkungen und die Angst vor einer erhöhten Infektionsgefahr in Geschäftsräumen während der Corona-Pandemie sein. Der Versandhandel konnte seinerseits von diesen veränderten Rahmenbedingungen profitieren. Neben der Sicherung hat auch der Ausbau der Kund:innenfrequenz für Apotheken im Jahr 2022 größte Bedeutung.
Die Mehrheit der befragten Apothekenmitarbeiter:innen geht davon aus, dass Corona auch 2022 starken Einfluss auf den Geschäftsbetrieb der Apotheken haben wird. Impfpassfälschungen stellen dabei die größte Herausforderung dar, gefolgt von geplanten Impfdurchführungen in der Apotheke und der Versorgung von Arztpraxen mit Corona-Impfstoffen. Letzteres war vor allem während des Abfragezeitraums aufgrund ausbleibender Lieferungen eine belastende Herausforderung für Vor-Ort-Apotheken.
Während der Pandemie waren viele der Befragten mit der Leistung von Bundesregierung und Bundesministerium für Gesundheit unzufrieden. Außerordentliches Lob gab es hingegen für die Unterstützung durch den Großhandel und durch die Hersteller pflanzlicher Arzneimittel.
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Hinweis zur Methodik
Für die aposcope-Studie „Vor-Ort-Apotheken in Deutschland – Status Quo und Perspektiven 2022“ wurden vom 27. Dezember 2021 bis 3. Januar 2022 insgesamt 510 verifizierte Inhaber:innen, Filialleiter:innen, Apotheker:innen und PTA online befragt. Dabei beantworteten die Teilnehmer:innen mehr als 40 Fragen zu verschiedenen Themen. Alle Informationen zur Studie gibt es hier.