E‑Rezept Rea­di­ness Index (ERI) / Trotz guter Vor­be­rei­tung: Apo­the­ken rech­nen beim Start des E‑Rezepts mit Problemen

12.05.2021 | News

Ber­lin – Seit Mona­ten berei­ten sich die Apo­the­ken auf das E‑Rezept vor, denn im Juli soll­te es mit der Test­pha­se los­ge­hen. Doch dar­aus wird für die aller­meis­ten Teams nicht. Am offi­zi­el­len flä­chen­de­cken­den Start der digi­ta­len Ver­ord­nun­gen ab Janu­ar 2022 soll sich zwar nichts ändern – doch die­ser dürf­te für erheb­li­che Pro­ble­me sor­gen. Das glaubt die deut­li­che Mehr­heit der Apothekeninhaber:innen, wie der E‑Rezept Rea­di­ness Index (ERI) von apo­scope powered by NOVENTI aufdeckt. 

Das Wich­tigs­te zuerst: Ein Groß­teil der Apo­the­ken ist bereit für das E‑Rezept. So füh­len sich zwei Drit­tel der Apothekeninhaber:innen gut oder eher gut auf die Ein­füh­rung der digi­ta­len Ver­ord­nun­gen vor­be­rei­tet. Immer­hin soll­te es bereits ab Juli mit einer flä­chen­de­cken­den Test­pha­se los­ge­hen. Doch die­se gibt es jetzt nur für aus­ge­wähl­te Apo­the­ken der Fokus­re­gi­on Ber­lin-Bran­den­burg. Die meis­ten Apo­the­ken dürf­ten im bes­ten Fall vor dem offi­zi­el­len Start noch weni­ge Wochen zum Tes­ten haben. Folg­lich ist die Stim­mungs­la­ge bei den Inhaber:innen der­zeit getrübt, wie die apo­scope-Befra­gung im Rah­men des E‑Rezept Rea­di­ness Index powered by NOVENTI zeigt. Nach dem Hin und Her um die Test­pha­se gehen mehr als drei Vier­tel der Umfrageteilnehmer:innen (78 %) nicht davon aus, dass das E‑Rezept tat­säch­lich ab 1. Janu­ar 2022 bun­des­weit ver­pflich­tend ein­ge­führt wird. Soll­te es doch dazu kom­men, rech­net bei­na­he jede/r befrag­te Inhaber:in (94 %) zum Start mit mas­si­ven Problemen.

Auch die Unter­stüt­zung von Orga­ni­sa­tio­nen wie Kam­mern, Ver­bän­den und Co. sieht der Groß­teil der Apothekeninhaber:innen kri­tisch. Nur jede/r Drit­te fühlt sich von der zustän­di­gen Apo­the­ker­kam­mer oder dem ent­spre­chen­den Ver­band gut unter­stützt. Zudem ist die Mehr­heit der Befrag­ten nicht zufrie­den mit der Arbeit des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums (87 %), der Gema­tik (76 %) sowie der ABDA (71 %) im Hin­blick auf die Ein­füh­rung des E‑Rezepts. Mehr als acht von zehn Befrag­ten (82 %) glau­ben außer­dem, dass die Ein­füh­rung der digi­ta­len Ver­ord­nun­gen das Ster­ben der Vor-Ort-Apo­the­ken beschleu­ni­gen wird. Den­noch haben die Apo­the­ken selbst schon zahl­rei­che Vor­be­rei­tungs­maß­nah­men ergrif­fen, dar­un­ter die Beschaf­fung eines elek­tro­ni­schen Heil­be­rufs­aus­wei­ses sowie einer Insti­tu­ti­ons­kar­te (jeweils 93 %) zur Iden­ti­fi­zie­rung von Apo­the­ke und Apotheker:in. Nach­hol­be­darf besteht aller­dings in Sachen Kun­den­in­for­ma­ti­on. Nur jedes drit­te Team hat die Kund­schaft bereits über die Ein­füh­rung des E‑Rezeptes informiert.

Ins­ge­samt liegt der E‑Rezept Rea­di­ness Index im Mai bei 81 von 100 mög­li­chen Punk­ten. Der Index spie­gelt den Grad der Vor­be­rei­tung von deut­schen Vor-Ort-Apo­the­ken auf die Ein­füh­rung des E‑Rezepts wider. Die Berech­nung erfolgt auf Basis der von Apothekeninhaber:innen getrof­fe­nen Vor­be­rei­tungs­maß­nah­men. Dafür befragt apo­scope seit Febru­ar 2020 regel­mä­ßig min­des­tens 100 Apothekeninhaber:innen mit­hil­fe eines Online-Fra­ge­bo­gens. Der Index berech­net sich auf Grund­la­ge der bereits getrof­fe­nen Maß­nah­men. Für die aktu­el­le Stu­die wur­den vom 6. bis 9. Mai 2021 ins­ge­samt 103 veri­fi­zier­te Apothekeninhaber:innen befragt.

Über die wich­tigs­ten Neue­run­gen rund um das E‑Rezept infor­miert das neue E‑Rezept Res­sort von APOTHEKE ADHOC. Jetzt direkt reinschauen!