Berlin – Die Legalisierung von Cannabis ist im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien fest verankert. Schon die derzeit mögliche Abgabe von medizinischem Cannabis sieht eine Mehrheit in den Apotheken als Chance, auch wenn sich der wirtschaftliche Nutzen in Grenzen hält. So sehen es jedenfalls die befragten Apothekeninhaber:innen in der neuen aposcope-Marktanalyse „Zukunftsmarkt Medizinisches Cannabis – Insights aus der Apotheke 2022“ angibt. Die gute Nachricht: Die Teams sehen viel Potenzial.
Nur jede/r Fünfte misst dem Geschäft mit medizinischem Cannabis aktuell insgesamt eine hohe Bedeutung für die Apotheke bei. Mögliche Gründe dafür: die geringe Anzahl an belieferten Rezepten pro Monat und der gleichzeitig hohe Aufwand. Denn auch wenn die Rezeptbelieferung überwiegend reibungslos verläuft, sorgen vor allem die Dokumentation (93 Prozent), die Rezeptabrechnung (92 Prozent) und die Identitätsprüfung (88 Prozent) für Mehrarbeit in den Apotheken. Nicht überraschend, dass sich die Mehrheit der Teams für eine bessere Honorierung für die Abgabe von medizinischem Cannabis stark macht.
Knapp drei von vier Befragten betrachten medizinisches Cannabis dennoch als Chance für die Vor-Ort-Apotheken und jede/r Zweite, der/die bereits Kundschaft mit Cannabis beliefert, möchte, dass die eigene Apotheke Anlaufstelle Nummer eins für Cannabis-Patient:innen wird. Damit wird deutlich: Die Teams sehen im Markt viel Potenzial. Und das könnte durch die Legalisierung von Genusscannabis noch weiter steigen. Jede/r Zweite betrachtet die Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken durch Apotheken als Chance. Denn: Dies könnte den Kund:innenstamm erweitern und vor allem jüngere Kundschaft anziehen, so die Erwartung.
Von welchen Anbietern medizinisches Cannabis bezogen wird, wie deren Lieferfähigkeit bewertet wird sowie weitere Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche der Apothekenteams, verraten die detaillierten Studienergebnisse.
Die gesamte Marktanalyse mit aufschlussreichen Informationen zusammengefasst in einem grafischen Ergebnisbericht und einem detaillierten Tabellenband kann zum Preis von 990,00 Euro netto erworben werden.
Die Ergebnisse der Studie werden zudem im Rahmen der Zukunftskonferenz VISION.A „Das Neue Normal:
Corona-Herbst, Impfen, E‑Rezept, Cannabis & Co.“ am 7. und 8. September 2022 in Berlin diskutiert. Hier geht´s zu den Tickets.
Hinweis zur Methodik
Für die aposcope-Marktanalyse „Zukunftsmarkt Medizinisches Cannabis – Insights aus der Apotheke 2022“ wurden vom 1. bis 10. Juli 2022 insgesamt 501 verifizierte Apotheker:innen und PTA online befragt. Dabei beantworteten die Teilnehmer:innen Fragen zu verschiedenen Themen rund um den Umgang mit medizinischem Cannabis sowie die Entwicklung des Cannabis-Marktes. Alle Informationen zur Studie gibt es hier.